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von Romana » 09.11.2017 - 20:00
Leider muss ich hier Sabine ein bisschen widersprechen. Du hast ja nicht geschrieben, dass du dieses "Taschengeld" von einem gewerblichen Unternehmen bekommst.
Wenn du wwoofst, sollten dir laut den Wwoof-Regelungen deine Gastgeber gar kein Geld geben, abgesehen vielleicht von einem gelegentlichen Geschenk, z. B. ein paar Scheinchen zum Geburtstag oder für die Weiterreise beim Abschied. Das gilt auch bei Wwoofern als okay und ist nicht steuerbar.
Bei regelmäßigen Zahlungen von $200 pro Woche würde ich aber sagen, das ist ein Grenzfall. Normalerweise sind Geschenke und Taschengeld steuerfrei - sonst müsste ja jede Familie ihre eigenen Kinder auch als Arbeitnehmer anmelden und Wahnsinnspapierkram für sie ausfüllen und Steuern zahlen, und das wäre doch wirklich Quatsch, egal wo auf der Welt man ist. Auch wenn meine Teenage-Tochter zum Geburtstag von Verwandten oder Freunden Geld bekommt oder irgendwo gegen Bezahlung babysittet oder Hunde spazieren führt, versteuert das doch kein Mensch und keiner der Nachbarn, die diese Dienstleistungen in Anspruch nehmen, sieht sich als "Arbeitgeber" mit Melde- und Steuerpflichten. Auch bei dem Studenten, der meiner Tochter Gitarrenstunden gibt, sehe ich mich nicht als Arbeitgeberin und er hat auch gar kein Interesse daran, sich von den Eltern aller seiner schüler offiziell "einstellen" zu lassen, auch wenn er bei guter Auslastung mit seinem Gitarrenunterricht vielleicht ein paar Hundert Dollar pro Woche verdient. Aber $200 pro Woche aus einer Hand sind für "Taschengeld" ein bisschen viel, daher sage ich, es ist ein Grenzfall.
Ich empfehle dir, mit deinem Gastgeber und den Eltern der Babies zu sprechen und sie zu fragen, was sie wollen. Entweder du behandelst eure Beziehung diskret und verlierst zu eurer aller Sicherheit besser kein Wort mehr darüber, dass du für deine Hilfe Geld bekommst, vor allem nicht Schwarz auf Weiß und schon gar nicht in sozialen Medien (!), oder du verlässt diese Familien und suchst dir einen offiziellen Arbeitgeber, der sich mit den Gesetzen und dem Papierkram auskennt und dir den sogenannten "Mindestlohn" pro Stunde zahlt und Lohnzettel ausstellt. Eine normale Arbeitnehmerfamilie, die kein gewerbliches Unternehmen führt, wird sich kaum mit so etwas auseinandersetzen wollen. Egal wo auf der Welt!
Ich habe 17 Jahre in Australien gelebt und gebe euch gern Ratschläge, wie ihr eure Zeit dort gut überleben könnt.
